NERe sind keine neue Erfindung.
§ 1 Absatz 6 des Bundesnaturschutzgesetzes lautet: „Freiräume im besiedelten und siedlungsnahen Bereich einschließlich ihrer Bestandteile, wie Parkanlagen, (…), Naturerfahrungsräume sowie gartenbau- und landwirtschaftlich genutzte Flächen, sind zu erhalten und dort, wo sie nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind, neu zu schaffen.“
Das Konzept des städtischen Naturerfahrungsraumes (NERaum) widmet sich dem Ziel, Kindern und Jugendlichen das freie, bewegungsreiche Spiel in der Natur zurückzugeben: Es sind große, freie Brach- oder Grünflächen, oft in städtischen, eng besiedelten Räumen, auf denen die Natur teilweise sich selbst überlassen wird und Kinder und Jugendliche unbeobachtet spielen können. Bewährt hat sich zudem die Rolle eines Kümmerers, der die Fläche (meist 50 %) extensiv pflegt und sowie kleinere Beteiligungs- und Spielaktionen leitet.
NERäume sind Orte für die Heranwachsenden zum Spielen, Toben, Träumen und Ausruhen, die sie ohne Vorgaben bzw. ohne vorgegebene Spielelemente, ohne Geräte nutzen können. Gerade durch das freie Spiel ohne fertiges Spielgerät werden eher bewegegungsbetonte Spiele, Rollenspiele oder experimentelles Spielen mit Naturmaterialien ausgesucht. Kinder zeigen nachweislich ein komplexeres Spielverhalten und können sich im Vergleich zu zeitgenössischen Spielplätzen ausdauernder und abwechslungsreicher beschäftigen.
Das Spielen in und mit der Natur lässt genug Raum für die Interaktionen mit der Natur und anderen Kindern. Im Matsch graben, Staudämme bauen, auf Bäumen balancieren, Schnecken um die Wette laufen lassen, einmal gar nichts tun, nur in den Himmel schauen – all das ist in Naturerfahrungsräumen möglich.
Die relativ kleinräumigen (1-2 Hektar großen) städtischen NERäume sollten den Wohnbereichen möglichst dicht, am besten in 300 bis 500 m Entfernung zugeordnet sein und bestehen aus ungestalteten, möglichst unversiegelten Flächen mit „wildem“ Bewuchs (natürliche Sukzession, zurückhaltende Pflege auf Teilflächen) und weisen keine Infrastrukur (Gebäude, asphaltierte Wege,..) auf.
Nähere Infos zum Konzept des NER auf www.naturerfahrungsraum.de